Carl Lutz und die Rettung ungarischer Juden vor dem Holocaust
Rosenberg, Erika
1. Auflage 2016
224 Seiten, mit Fotos und Dokumenten
ISBN: 978-3-7766-2787-9
22,00 EUR* D
/ 22,70 EUR* A
/ 29,90 CHF* (UVP)
Preis eBook: 14,99 EUR
„Wer einen Menschen rettet, rettet die ganze Welt.”
Ein raffiniertes System von Schutzbriefen und Kollektivpässen war es, das ihr Überleben ermöglichte. Seit dem Einmarsch der Wehrmacht im März 1944 waren die ungarischen Juden hilflos der Mordmaschinerie Adolf Eichmanns ausgeliefert. Doch im Sommer 1944 wurde das Glashaus, ein ehemaliges Büro- und Wohngebäude in Budapest, zum Schauplatz dramatischer Ereignisse. Dort hatte der Schweizer Vizekonsul Carl Lutz eine spezielle Auswanderungsabteilung eingerichtet, und gemeinsam mit zionistischen Organisationen gelang es ihm, etwa 60 000 Menschen vor den Vernichtungslagern zu bewahren. Doch nach 1945 wurde Lutz, der Erfinder der Schutzbriefe und Initiator dieser einmaligen Rettungsaktion, zum „vergessenen Helden”. Erika Rosenberg hat sich auf Spurensuche begeben, hat Überlebende des Holocaust befragt und die historischen Hintergründe recherchiert. Ein packender Bericht über einen Menschen, der allein der Stimme seines Gewissens folgte, und zugleich ein beeindruckendes Beispiel für Zivilcourage in Zeiten der Unmenschlichkeit.
Mit bisher unveröffentlichten Dokumenten und persönlichen Aufzeichnungen sowie zahlreichen Fotos
Klappentext
„Die Gesetze des Lebens sind nun einmal stärker als menschliche Paragrafen. Wenn jemand am Ertrinken ist, kann ich nicht auf die Bewilligung warten, ihn retten zu dürfen.” Und das tat Carl Lutz auch nicht. Im Gegenteil, als die Lage der von der Ermordung Bedrohten immer hoffnungsloser wurde, zögerte er nicht, seine Gegner – die SS, die Vertreter der ungarischen Horthy-Regierung und die Horden der Pfeilkreuzler – auch mit illegalen Methoden auszutricksen. Dabei waren ihm, dem Inbegriff eines durch und durch korrekten Konsularbeamten, Wagemut oder gar „Heldentum” keineswegs in die Wiege gelegt worden. Erika Rosenberg entwirft ein eindrucksvolles Porträt dieses von der Geschichte zu Unrecht Vergessenen, der für sie eine der Sternstunden der Menschheit verkörpert. Von Yad Vashem 1964 mit dem Titel „Gerechter unter den Völkern” geehrt, wurde Carl Lutz in der Schweiz nach 1945 mit dem Vorwurf der Kompetenzüberschreitung konfrontiert. Seine Rehabilitation erfolgte erst 1995 – zwanzig Jahre nach dem Tod des Retters der ungarischen Juden
Prof. Erika Rosenberg, 1951 in Buenos Aires geboren, ist Journalistin und Autorin und hat als Dozentin am Goethe-Institut, im Argentinischen Auswärtigen Amt und an der Katholischen Universität zu Buenos Aires gearbeitet. Sie ist Übersetzerin und Dolmetscherin. Im Jahr 2014 wurde ihr das Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland am Bande verliehen, im März 2016 erhielt sie den Austrian Holocaust Memorial Award des Österreichischen Auslandsdienstes.
Erika Rosenberg war eine enge Vertraute der Schindler-Witwe Emilie (1907-2001), die nach vielen in Argentinien verbrachten Jahrzehnten wieder nach Deutschland zurückgekehrt war, und hat u. a. Biografien über Oskar und Emilie Schindler verfasst.
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